#029

Jahrbuch für Kunst und Literatur - Im Mittelpunkt: Portugal

Jörg A. Henle, Hans Bender, Eduard Trier, Volker Neuhaus, Bernhard Freiherr von Loeffelholz, Arend Oetker (Hrsg.)

Jahrbuch für Kunst und Literatur - Im Mittelpunkt: Portugal #29 Jahresring 82/83 – Jahrbuch für Kunst und Literatur © Kulturkreis/Deutsche Verlags-Anstalt GmbH

Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt GmbH, Stuttgart
Erscheinungsjahr: 1982
Sprache: Deutsch
Seiten: 330
ISBN: 3-421-06108-4

Beiträge von: Eugénio de Andrade, João Barrento, Franz Joachim Behnisch, Oliver Behnssen, Ruy Belo, Horst Bienek, Ralf Bongs, Elisabeth Borchers, Fiama Hasse País Brandão, Eduardo Prado Coelho, Almeida Faria, Hans J. Fröhlich, Lucius Grisebach, Uwe-Michael Gutzschhahn, Ulla Hahn, Wolfgang Held, Herberto Helder, Georg Hensel, Wulf Herzogenrath, Bernd Jentzsch, João Miguel Fernandes Jorge, Hans-Klaus Jungheinrich, Karin Kiwus, Gerhard R. Koch, Michael Krüger, Hermann Lenz, Franz Liebl, Rainer Malkowski, Frank-Wolf Matthies, Christoph Meckel, Curt Meyer-Clason, Inge Müller, Carlos de Oliveira, Hanns-Josef Ortheil, Fernando Assis Pacheco, Erica Pedretti, Fernando Pernes, José Cardoso Pires, Zvonko Plepelić, Carlos Porto, Lutz Rathenow, Hans Werner Richter, Peter Rosei, Martina Rudloff, Jorge de Sena, Siegfried Salzmann, Robert Wolfgang Schnell, Helga Schütz, Jürgen Theobaldy, Miguel Torga, Eduard Trier, Gerald Zschorsch

Vorwort

„Ein Volk, das aufs Meer blickt, das sinnt und seine Empfindungen auslotet, das seine Sprache pflegt, seine Volkslieder und alten Bräuche, das gerne redet, auch mit Ausländern." Portugal ist gemeint, das Land unten an der Südwestecke Europas, das wir begeistert als Touristen bereisen und trotzdem nur oberflächlich kennen. Portugal wurde – nach Italien, Polen, Schweden – als „Länderporträt" für den JAHRESRING 82/83 gewählt. Die Herausgeber hoffen, es könnte beitragen, Portugal mehr Aufmerksamkeit zu schenken; es vielleicht auch zum erstenmal zu entdecken. Wir lesen Gedichte portugiesischer Poeten und sehen: Es gibt nicht nur einen Fernando Pessoa. Wir werden unterrichtet über Literatur und literarisches Leben, über Malerei, Theater, Film und Musik. Wir erfahren viel über Land und Leute und ihre Probleme nach der Überwindung der Diktatur Salazars, aber auch nach dem Aufschwung durch die „Revolution der Nelken". Wir bestaunen die spöttische Selbstkritik, wie sie in den „Kritteleien" des jungen Romanciers Almeida Faria sich äußert, und bewundern die genauen Beobachtungen, in denen der Universitätsdozent João Barrentes die Auftritte deutscher Autoren beschreibt. Curt Meyer-Clason, von 1969 bis 1976 Leiter des Goethe Instituts in Lissabon, hochgeschätzter Übersetzer, zeichnet als Gastredakteur verantwortlich für das Länderporträt Portugal. Er hat Mitarbeiter gewonnen, die sich als Kenner ihres Fachs ausweisen, aber auch „ihre persönliche erfahrene Geschichte" mitteilen können.

Die Beiträge zur deutschen Literatur und Kunst beginnen mit den Texten der Preisträger des Kulturkreises: Hans Werner Richter und Bernd Jentzsch. Richter, berühmt als Begründer der „Gruppe 47", verdient eine zusätzliche Beachtung als Autor von Romanen, in denen Zeitgeschichte sich spiegelt und Kritik am „Ausverkauf der Moral" erkennbar wird. Jentzsch ist ebenso wichtig als Lyriker wie als Herausgeber von Anthologien, in denen er junge, unbekannte und ältere vergessene Autoren entdecken hilft. Zwei weitere Kapitel sind der Lyrik und der Prosa reserviert. Autoren aus der Bundesrepublik und der DDR, aus Österreich und der Schweiz stellen sich vor mit Gedichten, Erzählungen, Romankapiteln und essayistischer Prosa.

„Häuserbemalung" (Lucius Grisebach) und „Videokunst" (Wulf Herzogenrath) heißen die Beiträge zur Bildenden Kunst der Gegenwart. Sie werden fortgesetzt im Kapitel CHRONIK. Die Kölner Ausstellung „Westkunst" unterzieht Eduard Trier einer kritischen Wertung. Siegfried Salzmann stellt die Sammlung „Junge Kunst" der König Brauerei vor. Martina Rudloff wehrt sich in ihrem Aufsatz über Gerhard Marcks gegen die pauschalisierenden Urteile, die der Bildhauer in seinen Nachrufen erfuhr. Wie in jeder CHRONIK erscheinen die kulturellen Rückblicke: Hans J. Fröhlich berichtet über ausgewählte Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt, Georg Hensel über herausragende Aufführungen und Inszenierungen des Sprechtheaters, Gerhard R. Koch über Höhepunkte experimentiellen Musiktheaters.