Beiträge von: Ilse Aichinger, Hans Arp, Cyrus Atabay, Ingrid Bachér, Wolfgang Bächler, Johannes Bobrowski, Rainer Brambach, Heinz von Cramer, Heimito von Doderer, Herbert Eisenreich, Jürg Federspiel, Hanns Theodor Flemming, Hans Freyer, Peter Gan, Martin Gregor-Dellin, Will Grohmann, Albert Paris Gütersloh, Michael Hamburger, Herbert Heckmann, Eva van Hoboken, Werner Hofmann, Max Hölzer, Friedrich Georg Jünger, Erhart Kästner, Karl Krolow, Reinhard Lettau, Heinrich Lindlar, Carl Linfert, Werner Lutz, Saint-John Perse, Heinrich Wigant Petzet, Rudolf Peyer, Heinz Piontek, Horst Richter, Franz Roh, Oscar Fritz Schuh Albert Schulze, Peter von Tramin, Eduard Trier, Heinrich Vormweg, Werner Weber, Ernst Wendt, Wolfgang Weyrauch, Roland H. Wiegenstein, Rudolf Otto Wiemer, Karl Alfred Wolken
Vorwort
Zum zehnten Mal erscheint der JAHRESRING: Zehn Jahre deutsche Gegenwartsliteratur, zehn Jahre bildende Kunst, Architektur, Musik, Theater sind als Auslese vorgestellt; eine Fülle von Namen, Themen, Stilen, Temperamenten; eine Anthologie von 1954 bis 1964, deren Breite und Intensität einmalig genannt werden kann. Durch das Mäzenatentum des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie, durch die Herausgeber, die Ausschau gehalten haben, wie das kulturelle Leben sich entwickelt, vor allem aber durch die Mitarbeiter selber, die wichtigsten Vertreter der zeitgenössischen Literatur und Kunst, konnte diese stattliche Anthologie, die fast viertausend Seiten umfaßt, zustande kommen.
Im Nachwort des ersten Bandes schrieben die Herausgeber: „Die schöpferische Persönlichkeit gedeiht nicht im luftleeren Raum, sie braucht den Widerhall ihres Werkes in uns, genau so wie auch wir verdorren, wenn wir auf die lebendige Teilnahme am Musischen verzichten." Mit diesen Worten war ein Vorsatz gekennzeichnet, aber auch die Hoffnung ausgesprochen worden, der JAHRESRING möge die Anteilnahme derer fesseln, die ihn gestiftet haben – darüber hinaus aber auch bei möglichst vielen Lesern der modernen Dichtung und Beobachtern der modernen Bildenden Künste auf Interesse stoßen. Der JAHRESRING hat diese Anteilnahme gefunden; im Inland und Ausland hat man seine Funktion als „zeitgenössisches Lesebuch", als „beredtes Dokument unseres Geisteslebens" verstanden und begrüßt.
Im Laufe der zehn Jahre hat sich eine Komposition des Buches herausgebildet, die auch der zehnte JAHRESRING sichtbar macht: Dichtung und Bildende Kunst, Originalbeitrag und Essay, In Memoriam und Chronik.
Hervorgehoben sind die Schriftsteller, denen die diesjährigen Ehrengaben des Literarischen Förderungswerkes zugesprochen sind: Albert Paris Gütersloh, der repräsentative österreichische Maler-Dichter, der eben mit dem Roman „Sonne und Mond" sein Opus gekrönt hat; Michael Hamburger, ein Essayist und Übersetzer der mittleren Generation, dem die deutschen Dichter vielbeachtete Übersetzungen ins Englische verdanken; Martin Gregor-Dellin, der mit seinem Roman „Der Kandelaber" ein Stück mitteldeutschen Schicksals beschrieben hat; Jürg Federspiel, ein junger schweizer Erzähler, auf den sich Hoffnungen setzen lassen.
Die Originalbeiträge sind in diesem zehnten Band besonders reich. Neben bekannten Namen (Ilse Aichinger, Hans Arp, Johannes Bobrowski, Heinz von Cramer, Peter Gan‚ Herbert Heckmann, Max Hölzer, Friedrich Georg Jünger, Erhart Kästner, Karl Krolow‚ Reinhard Lettau, Heinz Piontek, Wolfgang Weyrauch u. a.) stehen – wie es zum Vorsatz der Herausgeber gehört – neue Namen; junge Lyriker und Erzähler, die Aufmerksamkeit verdienen, weil sie die Kontinuität der Literatur versprechen.
Die Abbildungen (Farb- und Schwarzweißtafeln) führen zu den Beiträgen über die Bildende Kunst hin. Neben Vorträgen und Essays zum Kunstverständnis des Menschen von heute stehen konkrete Betrachtungen über neue Museen („Museum des 20. Jahrhunderts" in Wien, „Das Barlach Haus" in Hamburg) und neue Ausstellungsmethoden.
Die Chronik bringt einen Überblick über Kunstausstellungen in unseren Galerien; und wieder werden die Theaterereignisse des Schauspiels und der Oper, signifikante Aufführungen im Konzertsaal von Kritikern, die dabei waren, gewertet und in einen Zusammenhang gerückt.
In Memoriam erinnert an die Lebensleistung der im vergangenen Jahr verstorbenen Dichter (Hermann Hesse, Rudolf Alexander Schröder, Karl Otten) sowie an den Zeichner Josef Hegenbarth und den unvergessenen Bühnenbildner Caspar Neher. In der Aufsatzreihe „Mäzenatentum der Länder" erscheint ein Aufsatz über das „Mäzenatentum in der Schweiz".