Beiträge von: Günther Anders, Ingeborg Bachmann, Richard Benz, Rudolf Borchardt, Heinrich Böll, Carl J. Burckhardt, Bernhard Degenhart, Heimito von Doderer, Günter Eich, Gerd Gaiser, Peter Gan, Walter Gropius, Werner Haftmann, Carl Georg Heise, Theodor Heuss, Wolfgang Hildesheimer, Curt Hohoff, Hans Egon Holthusen, Karl August Horst, Friedrich Georg Jünger, Marie Luise Kaschnitz, Fritz Alexander Kauffmann, Friedhelm Kemp, Karl Krolow, Kurt Leonhard, Ferdinand Lion, Friedrich Luft, Gerhard Marcks, Joachim Moras, Saint-John Perse, René Gerhard Podbielski, Sophie Dorothee Podewils, Friedrich Podszus, Jürgen Rausch, Heinz Risse, Max Rychner, Rudolf Alexander Schröder, H. H. Stuckenschmidt, W. E. Süskind, Eduart Trier, Franziska Violet, Martin Walser, Wolfgang Wieser, Hans Jürgen von Winterfeld
Vorwort
„Hier ist gesammelt, was im Wachstum unserer Kultur sich als Neues sichtbar um die alten Ringe legt“, schrieb 1954 die „Rheinische Post“ über den ersten Band „Jahresring“. Auch der zweite Band dieses Jahrbuches, das nun regelmäßig erscheint, wieder ein „Querschnitt durch die deutsche Literatur und Kunst der Gegenwart“, fügt das Neue um den Kern des Überlieferten. Da die geistigen Strömungen unserer Zeit in Wort und Bild ohne Vorbehalt wiedergegeben werden, tritt auch die heute auf allen Gebieten zu beobachtende Spannung zwischen Tradition und Experiment zutage.
Der Spannungsbogen reicht von zwei Beiträgen zu den Gedenktagen dieses Jahres – der großen Schillerrede von Carl J. Burckhardt und einer Würdigung Thomas Manns durch Max Rychner – bis zu den Arbeitsproben noch kaum bekannter Autoren, von Bildern Hans von Marees, Wilhelm Lehmbrucks, Paul Klees und Emil Noldes (die als Bahnbrecher der modernen Kunst auch in Aufsätzen gewürdigt werden) bis zu den Kunstwerken der jüngsten Generation; er umschließt viele Temperamente und Richtungen und beschränkt sich keineswegs auf die Preisträger des „Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie“, der den „Jahresring“ herausgibt. Die direkte Auseinandersetzung mit der Bewußtseinskrise unserer Zeit und der Bedrohung des Menschen durch die Technik steht dabei neben dem künstlerischen Wort, neben Erzählung und Gedicht. Auch eine bedeutende übersetzerische Leistung wird hervorgehoben.
Neu an diesem Band sind zwei Abschnitte, die den Charakter des Jahrbuches noch stärker betonen und die zu einer ständigen Einrichtung werden sollen: Nachrufe auf verstorbene Künstler und Schriftsteller (dieses Mal Carl Hofer‚ Ernst Penzoldt und Ernst Heimeran) und Berichte über die Entwicklung auf den verschiedenen Gebieten des kulturellen Lebens: Lyrik, Roman und Essayistik, Malerei, Musik, Theater und Film.
Das Buch sichtet und wertet, aber es schränkt nicht ein und weicht nicht aus. Als Ganzes bietet es eine Information über den Stand des geistigen und kulturellen Lebens in Deutschland, wie sie in dieser Zusammenfassung sonst wohl kaum zu finden sein dürfte.