Beiträge von: Hans Bender, Peter M. Bode, Elisabeth Borchers, Uwe Brandner, Jürgen Claus, Heinz von Cramer, Heimito von Doderer, Kasimir Edschmid, Hanns Theodor Flemming, Walter Helmut Fritz, Hans Jürgen Fröhlich, Geno Hartlaub, Rolf Haufs, Herbert Heckmann, Helmut Heissenbüttel, Dietrich Helms, Georg Hensel, Dieter Hoffmann, Erika von Hornstein, Karl August Horst, Anna Klapheck, Wilhelm Klemm, Wolfgang Koeppen, Günter Kunert, Hermann Lenz, Erika Mann, Christoph Meckel, Friedrich Michael, Stanislaus von Moos, Walter Neumann, Heinz Ohff, Julius Overhoff, Heidi Pataki, Heinrich Wigand Petzet, Kurt Pinthus, Heinz Piontek, Elisabeth Plessen, Werner Ross, Martha Saalfeld, Nelly Sachs, Wolfgang Schadewaldt, Gottfried Sello, Dolf Sternberger, H.H. Stuckenschmidt, W. E. Süskind, Franz Tumler, Fritz Usinger, Georg von der Vring, Robert Walser, Gabriele Wohmann, Eva Zeller
Vorwort
„— ein modernes Konzert in vielen interessanten Sätzen“, hat ein Kritiker im Sender Freies Berlin den JAHRESRING 67/68 genannt. Auch andere Kritiker haben die Absicht dieses seit fünfzehn Jahren erscheinenden Buches erkannt, seinen Reichtum und seine Vielstimmigkeit bestätigt. Einen Querschnitt vom gegenwärtigen literarischen, künstlerischen und kulturellen Leben zu geben, ist die Absicht auch des Bandes 68/69. Der Band bringt an erster Stelle Originalbeiträge der Schriftsteller: Gedichte, Erzählungen, Essays. Die Maler und Plastiker werden in ihren Werken sichtbar gemacht; und damit der Überblick möglichst vollkommen werde, sind diesen Texten und Bildern Aufsätze zur Seite gestellt, welche die Tendenzen, Materialien und die neuesten Richtungen zu interpretieren versuchen. Selbst ein Band von vierhundert Seiten kann nur einen Ausschnitt aus einem größeren Zusammenhang geben. Daß dieser Ausschnitt treffend, vielschichtig und spannend ausfällt, ist das Ziel der Herausgeber: Rudolf de le Roi, Hans Bender, Eduard Trier.
Zu den Lyrikern, die Gedichte zur Verfügung gestellt haben, gehören Nelly Sachs und Martha Saalfeld, Günter Kunert und Heinz Piontek, Christoph Meckel und Rolf Haufs, Dieter Hoffmann und Heidi Pataki. Aufsätze von Helmut Heissenbüttel („Was alles hat Platz in einem Gedicht“) und Hans Bender („Über politische Gedichte“) sind kritische Interpretationen moderner lyrischer Texte. Wilhelm Klemm, ein berühmter Autor der „Menschheitsdämmerung“, und Georg von der Vring, einer der letzten Liedersänger, sind mit Gedichten aus ihrem Nachlaß Vertreten. Zu den Autoren der Prosabeiträge gehören Geno Hartlaub und Erika von Hornstein, Eva Zeller und Gabriele Wohmann; des weiteren Julius Overhoff, Wolfgang Schadewaldt, Hermann Lenz, Walter Helmut Fritz und Uwe Brandner. Ein großer Epiker, Heimito von Doderer, und einer der großen Außenseiter der Literatur, der Schweizer Robert Walser, kommen in Tagebuchblättern und Briefen zu Wort. Aus dem Nachlaß von Kasimir Edschmid stammt seine Erinnerung „Die Dachstube“. Sie erzählt von der Tragik und dem Kampf gegen die Hitler—Diktatur in den dreißiger Jahren.
Die Aufsätze über Lyrik werden ergänzt durch Aufsätze zur modernen bildenden Kunst. Jürgen Claus schreibt über „Strukturprinzipien 68“, Dietrich Helms über „Bilderquellen“. Beide Aufsätze handeln Von den flexiblen Strukturen zeitgenössischer Kunst, für die das Definitivum „Kunstwerk“ nicht mehr ausreicht, wenn es nicht zu einer Gestalt, zu einer Figur im Transit wird. Dem literarischen und bildnerischen Querschnitt folgt, wie in allen früheren Bänden, ein Chronikteil. In ihm werden die NEUERWERBUNGEN DEUTSCHER MUSEEN Vorgestellt, aber auch die wichtigsten Uraufführungen, Inszenierungen von Oper und Schauspiel, des Konzertpodiums, die beispielgebenden Ausstellungen unserer Galerien, die Neuerscheinungen des Buchmarkts werden nicht nur summiert, sondern auch gewertet. Zu diesen Chronisten zählen: H. H. Stückenschmidt, Gottfried Sello, Georg Hensel, Heinrich Wigand Petzet, Karl August Horst und Peter M. Bode.
Der Abschnitt IN MEMORIAM gedenkt der Toten: Annette Kolb, Georg von der Vring, Wilhelm Klemm, Hans Reisiger, Eckart Peterich, Will Grohmann, Sigfried Gidion, Karl Hartung und E. W. Nay. Ihr Werk gilt es zu ehren und in Erinnerung zu behalten.