#024

Nichts als die nackte Wahrheit - Ansichten des Realismus

Rudolf de le Roi, Hans Bender, Eduard Trier, Gustav Stein, Volker Neuhaus (Hrsg.)

Nichts als die nackte Wahrheit - Ansichten des Realismus #24 Jahresring 77/78 – Literatur und Kunst der Gegenwart © Kulturkreis/Deutsche Verlags-Anstalt GmbH

Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt GmbH, Stuttgart
Erscheinungsjahr: 1977
Sprache: Deutsch
Seiten: 320
ISBN: 3-421-01810-3

Beiträge von: Hans Arndt, Rose Ausländer, Wolfgang Bächler, Gotthard de Beauclair, Jürgen Becker, Hans Bender, Horst Bienek, Berthold von Bohlen und Halbach, Hugo Borger, Karl Dedecius, Gerhard Deesen, Hugo Dittberner, Herbert Eisenreich, J. A. Schmoll gen. Eisenwerth, Walter Helmut Fritz, Hans J. Fröhlich, Astrid Gehlhof-Claes, Josef Guggemos, Joachim Günther, Helmut Heißenbüttel, Georg Hensel, Kurt Heynicke, Erika von Hornstein, Peter Huchel, Walter Jens, Benrd Jentzsch, Ernst Jünger, Bernhard Kerber, Karin Kiwus, Eckart Klessmann, Werner Koch, Barbara König, Karl Krolow, Michael Krüger, Franz Peter Künzel, Heinrich Lindlar, Brigitte Matschinsky-Denninghoff, Christoph Meckel, Ernst Meister, Doris Mühringer, Volker Neuhaus, Walter Neumann, Hans Erich Nossack, Laco Novomeskỳ, Julius Overhoff, Heinz Piontek, Elisabeth Plessen, Oda Schaefer, Albert von Schirnding, Heinz Ludwig Schneiders, Manès Sperber, Manfred Sturmann, Hannelies Taschau, Eduard Trier, Gabriele Wohmann, Kalr Alfred Wolken                               

Inhalt

Vorwort

„Vor dem Realismus und der Auseinandersetzung mit ihm ist keiner mehr sicher.“ In den ersten fünf Aufsätzen, die den JAHRESRING 77/78 programmatisch eröffnen, ist davon die Rede. Fünf Autoren (Hugo Borger‚ J. A. Schmoll gen. Eisenwerth, Eduard Trier, Helmut Heißenbüttel, Heinrich Lindlar), jeder ein Kenner seines Gebiets, stellen Fragen und geben Antworten, wie der „Realismus“, der in unseren Tagen wie eine Formel gebraucht wird, besser verstanden werden kann. Das Ergebnis ist nicht weniger fesselnd als die Untersuchung selber.

Die Literatur, die in jedem JAHRESRING einen bevorzugten Raum einnimmt, nähert sich bei vergleichbarer Zeitgenossenschaft ebenfalls mit unterschiedlichen Tendenzen dem, was die Theoretiker „Realismus“ oder „Realität“ nennen. Die Anstrengungen gelten nicht mehr dem Experiment oder dem Anspruch, Avantgarde zu sein, sondern der intensiven Beschäftigung mit der Wirklichkeit des Lebens, des Alltags, der Umgebung, der Welt und der Geschichte. Die subjektive Sicht ist überdeutlich. Die autobiographische Grundierung kehrt immer wieder. „Recherche“ der Zeitgeschichte, der gegenwärtigen und vergangenen, ist ein Vorsatz, der viele Gedichte und Erzählungen bestimmt. Überschaubare Formen, verständliche Sprache, Themen, die viele angehen, werden bevorzugt. Auch deshalb nähert sich die Literatur wieder den Lesern. Vornehmlich den Lesern von Gedichten.

Im zweiten Teil ist der JAHRESRING wie in jedem Jahr unterteilt in die Kapitel „In Memoriam“ und „Chronik“. Der Philosophen, Maler, Dichter, die in der Berichtzeit gestorben sind, wird gedacht. Unter ihnen sind Martin Heidegger, Karl Schmidt-Rottluff, Fritz Winter, Andre Malreaux. Gerade in der persönlichen Beschreibung werden sie, ihr Werk und ihre Leistungen, nochmals ganz präsent.

„Ein Schritt zurück, ein Schritt nach vorn“, lautet die kennzeichnende Überschrift, die Hans J. Fröhlich gewählt hat für seinen Überblick über die Neuerscheinungen des Buchmarkts im Herbst 1976 und im Frühjahr 1977. Georg Hensel berichtet in seiner wertenden und lebendigen Darstellung „Karl Marx geht, es kommen die Clowns“ über die wichtigsten Aufführungen des Sprechtheaters der Spielzeit 1976/77. Heinz-Ludwig Schneiders, der Musik- und Ballett-Kritiker, hat sich diesmal ganz auf die epochemachende Ring-Inszenierung in Bayreuth konzentriert.